Mohnklöße
Ganz anders als man denkt


  • 4 Eßlöffel Zucker
  • 1/2 Liter Milch
  • 250 g Mohn
  • 50 g Rosinen
  • 1/8 Liter Rum
  • 50 g gemahlene Mandeln
  • 50 g gehackte Mandeln
  • 4 Semmeln oder ca. ein halbes Paket Zwieback
    Der Mohn muss gemahlen werden, damit die Körner ihr Öl abgeben können. Man kann es in einer geputzten Kaffeemühle machen, obwohl Puristen dagegen sind. Vielleicht kann man den Mohn auch mörsern, man müsste es probieren. Ein Viertel Liter Milch aufkochen und die Hälfte des Zuckers darin auflösen. Die heiße Milch mit dem Rum über den Mohn gießen, so dass der richtig pampig wird. Dazu werden die Rosinen und die Mandeln gemischt. (Wenn die Milch nicht zur Pampe reicht, lieber noch ein bisschen dazugeben.)
    Das zweite Viertel Milch und den restlichen Zucker erhitzen. Abwechselnd Mohnbrei und Semmelscheiben/Zwieback in eine Schüssel schichten. Die Semmelschicht jeweils mit der süßen Restmilch beträufeln, damit sie sie aufsaugt. Die letzte Schicht ist natürlich aus Mohn. Ein sauberes Tuch über die Schüssel decken und an einem kühlen Ort mindestens einen Tag stehen lassen. Zum Servieren werden die Mohnklöße mit einem Löffel aus der Schüssel gestochen, etwa wie Eiscreme.
 
      Die Mohnklöße sind der klassische Festtagsnachtisch der Schlesier, reserviert für Weihnachten und Sylvester. Woher der Name "Klöße" kommt, weiß offenbar niemand, aber die Landsmannschaften legen Wert darauf, daß keine Zweifel an der Bezeichnung aufkommen. Der Mohn hatte im deutschen Schlesien eine große Bedeutung, viele kultivierten ihn im Garten. Ich bin fast sicher, daß der Brauch von den Polen, unseren Nachbarn, stammt, wie viele andere schlesische Gerichte.


[FELS WERKSTOFFANALYTIK]