Bildartefakte: Aufladungen
Schade um jedes Bild
    Stark poröse oder schlecht verfestigte Proben sind schwierig leitfähig zu machen, weil das Gold beim Sputtern nicht in die Porenräume gelangt. Oft kommt es dann unter dem Elektronenstrahl zu Aufladungen an Kanten oder in Vertiefungen, die sich als helle Überblendungen bemerkbar machen und die Bildinformation zerstören. Einzeln aufliegende Partikel leuchten hell mit einem schwarzen Hof auf. Bei steigender Vergrößerung tauchen parallel zum Strahlraster dunkle Streifen auf, die ein sinnvolles Fotografieren unmöglich machen. Auch die Röntgensignale für die Elementanalyse werden verfälscht.

Links: schlecht besputterte Probe mit aufgeladenen Objektkanten. Rechts: gleiche Probe, gut mit Gold besputtert. Authigener Quarz mit Ätzspuren von Pilzen.
    Einzeln aufliegende Partikel ohne elektrisch leitfähigen Kontakt zum Untergrund leuchten hell mit einem schwarzen Hof auf. Bei steigender Vergrößerung tauchen parallel zum Strahlraster dunkle Streifen auf, die ein sinnvolles Fotografieren unmöglich machen. Auch die Röntgensignale für die Elementanalyse werden verfälscht.

Nicht anhaftender Partikel, der elektrisch aufgeladen ist und mehr Sekundärelektronen emittiert als die Umgebung, die dunkel erscheint.
    Aufladungsstreifen gehören zu den tückischen Bildartefakten, weil sie oftmals im TV-Modus nicht erkennbar sind. Erst beim langsameren Rastern in einem Raster-Modus werden sie deutlich erkennbar, weil eine Probenstelle dann jeweils länger mit Primärelektronen belastet wird. Extrem langsam rastert der Fotomodus, weshalb Fotos, die auf diese Weise aufgenommen werden, unbrauchbar sind.

    Im Einzelfall kann man die Leitschicht auf der Probe verbessern, indem man zunächst Gold aufsputtert und danach mit Kohlenstoff bedampft. Der Kohlenstoff dringt besser in Hohlräume ein als das Goldplasma und erzeugt eine flächendeckende elektrische Leitschicht.

Aufladungsstreifen durch Entladung schlecht besputterter Probenbereiche eines Sandsteins trotz geringer Anregungsspannung.



 
[FELS WERKSTOFFANALYTIK]