Bildartefakte: Probenschädigung
Temperaturen wie in der Sauna
    Schon vor Beginn der Untersuchungen im REM muss die Vakuumstabilität der Proben berücksichtigt werden. Weil die Proben im Hochvakuum untersucht werden, ist klar, dass wasserhaltige Proben wie Tonminerale getrocknet werden müssen. Durch Trocknung oder Evakuierung können bereits erste Artefakte wie Austrocknungsrisse oder Schrumpfungen eintreten. Deshalb trocknet man über mehrere Stunden schonend bei ca. 50ºC im Trockenschrank. Mit Öl präparierte Bruchproben sind in der Regel völlig ungeeignet, weil sich das Öl unter Atmosphärendruck nicht vollständig aus der Probe extrahieren lässt.

    Andernfalls wird den Proben spätestens im REM die Feuchtigkeit entzogen. Letzteres ist unerwünscht, weil sich Reste der Gase in der Probenkammer niederschlagen können. Ölreste sind in der Folge mitverantwortlich für Probenkontamination.
    Wärmeempfindliche Proben können thermische Schädigungen erfahren. Aus Mineralen mit Kristallwasser (z.B. Zeolithe) kann dieses unter dem Elektronenstrahl ausgetrieben werden, so dass die Kristalle reißen. Ähnliche Veränderungen können bei Tonmineralen auftreten. Gegenmittel sind eine gute Leitschicht, niedrige Anregungsspannung (1 bis 10 kV), kleine Aperturblende und verringerter Strahldurchmesser.


Auch so könnte man Proben schädigen...


 
[FELS WERKSTOFFANALYTIK]