Bildoptimierung: Niedrige Vergrößerungen
Der magische Filter, nicht zum Kaffee Kochen geeignet
    Das REM erlaubt auch extrem niedrige Vergrößerungen, die für Übersichtsaufnahmen größerer Proben gebraucht werden. Das erscheint auf den ersten Blick unsinnig. Stereo-Lichtmikroskope erlauben schließlich auch niedrige Vergrößerungen, bei erheblich geringerem technischen Aufwand. Letztere haben jedoch eine viel geringere Tiefenschärfe als das REM.

    Die niedrigsten Vergrößerungen (bis ca. 5fach) werden bei langen Arbeitsabständen (etwa 50 mm) erreicht. Bei 10 mm Arbeitsabstand liegt die niedrigste Vergrößerung dagegen nur bei 12fach.

    Weil alle Objektdetails nur sehr klein abgebildet werden, reicht die Auflösung oft nicht für ein kontrastreiches Bild. Das Bild erscheint "verwaschen". Dagegen läßt sich der Kantenverstärkungsfilter einsetzen, über den das REM verfügt. Er steht bei älteren REMs nur in einem Scan-Modus, nicht im TV-Modus zur Verfügung. Eine geringe bis mittlere Kantenverstärkung bewirkt eine bessere Hervorhebung kleiner Details. Kräftige Kantenverstärkung ebnet dagegen das Relief ein und das Bild erscheint unnatürlich.

    Bei Proben mit starken Höhenunterschieden sind die Probleme der Tiefenschärfe zu beachten.

Niedrige Vergrößerung, keine Kantenverstärkung. Das Bild ist "verwaschen". Röhre eines Kahnfüßers (Scaphopode), Vergrößerung 25fach.


Niedrige Vergrößerung, mittlere Kantenverstärkung. Gute Kontrastierung des Objekts.


Niedrige Vergrößerung, maximale Kantenverstärkung. Der Eindruck von Relief geht verloren.


 
[FELS WERKSTOFFANALYTIK]