Sedimentäre Eisensteine: Blumenkohlstrukturen aus Mangan-Oxid


Diagenetische Manganoxid-Dendriten ("Blumenkohlstrukturen", hell) in pelagischem Rotkalk (dunkel).

Diese Manganoxid-Dendriten entstehen diagenetisch durch selbstorganisierende Lösungs-Fällungsprozesse. Primär war das Mangan in den Eisen-Mangan-Oxiden pelagischer Kondensationslagen mitgefällt worden. Dank seines niedrigeren Redoxpotentials wird es leichter als Eisen remobilisiert und in der umgebenden Karbonatmatrix wiedergefällt.
Belege für die diagenetische Entstehung sind der selektiv hohe Mangananteil und das Fehlen von Mikrobesiedlern im Vergleich zu primär, also sedimentär gebildeteten Eisen-Mangan-Krusten, das Umwachsen von regellos verteilten Karbonatkomponenten und die Verdrängung der Karbonatmatrix
Nichts zu tun haben diese Dendriten mit den sog. Frutexites (angeblich bakterielle Manganoxidkrusten, die immer wieder durch die Literatur geistern. Ich bezweifle nicht, daß es so etwas gibt, aber die meisten Beschreibungen beziehen sich wahrscheinlich auf diagenetische Strukturen).

Unter-Callov, Mitteljura. Sierra del Reclot, Provinz Alicante (Spanien).

REM, Rückstreuelektronenbild, Originalvergrößerung 200x.


[FELS WERKSTOFFANALYTIK]