Sedimentäre Eisensteine: Goethitisierter Karbonatikrit


Goethit ersetzt diagenetisch eine karbonatische Matrix.
Das Gestein ist ein Peloid-Bioklast-Wackestone. Die karbonatischen Partikel (dunkel) liegen unverändert in der hellen Goethitmatrix. In der Bildmitte ist der Querschnitt einer Schnecke zu sehen.

Das Gestein befand sich wenige Zentimeter im Liegenden eines Hartgrunds mit dicker, laminierter Goethitkruste. Der Beleg für die ursprüngliche Karbonatmatrix liegt in der Abnahme des Goethitanteils mit zunehmender Entfernung vom Hartgrund. Etwa 5 cm unterhalb ist noch eine leichte Braunfärbung zu erkennen, in der die Peloide nur schwach zu erkennen sind. 10 cm unterhalb ist die Karbonatmatrix unverändert, die Peloide nicht mehr zu erkennen.
Da die Farbänderungen zum Liegenden nicht schichtparallel, sondern unregelmäßig erfolgen, gehe ich davon aus, daß auch das graue Karbonat im Liegenden eine Pelmikrit ist. Und das heißt, daß Karbonate, die jeder auf Grund lichtmikroskopischer Betrachtungen als Mudstone bezeichnen würde, durchaus Pelmikrite sein können...
Interessanterweise sind die Peloide in der Goethitmatrix sparitisch rekristallisiert. Mir fehlt jede Kenntnis über die Prozesse, die solche Veränderungen bewirken. Haben Sie eine Idee? Dann schreiben Sie mir doch bitte.

Mittel-Bajoc, Mitteljura. Sierra del Quipar, Provinz Murcia (Spanien).

REM, Rückstreuelektronenbild, Originalvergrößerung 200x.


[FELS WERKSTOFFANALYTIK]